km 39024 OP & letzte Tage in Auckland
Die Wiedersehensfreude ist gross, als wir uns nach über einer Woche endlich wieder in die Arme schließen können. Der Ausflug im Norden war jedenfalls ein gelungener Auftakt der Neuseelandreise. Nur jetzt wird es ernst, denn bereits am nächsten Tag ist Jasmins OP. Je näher das Datum rückt desto mehr Respekt und Bammel bekommt sie. Aber der Arzt Dr. de Chalain macht ihr gute Hoffnung, dass sie nach der OP endlich beschwerdefrei sein wird.
Noch einmal heisst es Nerven behalten, denn noch immer warten wir vergeblich auf die Antwort der Hanse Merkur Versicherung bezüglich der Kostenübernahme von den fast NZD 6500.- Erst abends um 23.00 kommt nach einiger Telefoniererei mit der Nachthotline die erlösende Nachricht: die Kosten von fast NZD 6000.- werden komplett übernommen.
Also gehts am nächsten morgen nervös und zitternd in die kleine Privatklinik im Osten Aucklands. Nach etwa einer Stunde ist sie nach dem ambulanten Eingriff bereits wieder wach. Der Arzt musste zu seinem Flug eilen, so dass wir leider keinerlei Nachbesprechung hatten. Die Schmerzen halten sich in Grenzen, aber die Sorgen bleiben, denn unterhalb des Einschnitts bleibt eine komische Mischung aus Taubheit und Überempfindlichkeit. Schon ein leichtes Zwicken fühlt sich wie das Kneifen mit einer Zange an. Erst nach einer Woche haben wir endlich einen Termin und der Schreck sitzt erstmal tief. Denn statt nur das Sehnenfach zu öffnen, hat der Arzt die gesamte Sehnenscheide „derooft“, also gänzlich entfernt. Jasmin ist erstmal mega verunsichert, denn davon war im Vorfeld nie die Rede.. Ausserdem hätte Jasmin sicher niemals zugestimmt, dass ihr etwas aus ihrem Körper “entfernt” wird. Jedenfalls ist es für sie alles andere als einfach, mit der Situation klar zu kommen – zumal sich die Schmerzen und die Taubheit in den ersten zwei Wochen kaum bessern.
Aber wir versuchen, das Beste draus zu machen und unternehmen fast jeden Tag etwas in der abwechslungsreichen Umgebung von Auckland. Nur eine halbe Stunde westlich von Auckland ist man bereits an der Küste nähe Piha, an dessen breitem Sandstrand man die Gedanken schweifen lassen kann. Trotz der Nähe zur Stadt sind wir an dem riesigen Strand fast die einzigen Menschen. Ein wunderschöner Rundweg führt hinab zum Strand und auf der anderen Seite über einen steilen, schmalen Trampelpfad wieder hinauf.
Die Neuseeländer habens jedenfalls drauf, in Stadtnähe schöne kleine Wanderwege anzulegen. Die Ausflüge tun uns gut und die Tage vergehen schnell.
Nach einer Woche kommen die Fäden raus und eine weitere Woche später, starten wir langsam mal los. In der Hoffnung, dass der Arzt Recht behält und sich in den nächsten 3-4 Wochen die meisten Beschwerden in Luft auflösen, tauschen wir die AirBNB Wohnung nun endgültig gegen unseren Van ein..