Km 65205 Überaschung in Koh Phangan, Ende Teil 1 der Reise
Müde und erschöpft landen wir nach dem knapp 9000km langen Flug von Auckland endlich im wuseligen und schwül-heissen Bangkok. Die Nacht im Flughafenhotel ist kurz, morgens Weiterflug nach Surat Thani, mit dem Bus zur Fähre, dann übers Meer ab nach Koh Phangan und schliesslich mit dem Scooter zum Hotel im Norden der Insel. Puh! Aber hier soll uns schliesslich in geheimer zusammenarbeit mit Martin und Wotan unser Coup gelingen… die beiden sind seit ca. einer Woche gemeinsam mit Chrigi in Thailand unterwegs.
Chrigi hat nämlich keine Ahnung, dass wir ihn gleich am Strand überraschen, er denkt noch immer, dass wir demnächst in Australien sein werden. Martin und Wotan sind unsere eingeweihten Verbündeten und haben es tatsächlich geschafft , über die ganze Zeit hinweg ihr Schweigen zu wahren (*applause*!).. Per Whatsapp verbunden, locken sie ihn auf ein Sonnenuntergangsbier an den Strand und wir schleichen uns vermummt mit Kopftuch und Sonnenbrille von hinten an. Den richtigen Moment abgepasst, geben wir uns erst nach einem kleinen sexy Dance zu erkennen. Chrigi kanns kaum fassen und wir fünf fallen uns lachend und happy nach knapp 10 Monaten in die Arme….
Es ist superschön, hier gemeinsam in der paradiesischen Umgebung ein paar Tage verbringen zu dürfen. Koh Phangan ist – wie immer – postkartenschön, das Wetter rund um die Uhr angenehm warm und es ist der richtige Ort, noch einmal Sonne, Sand und Lebensfreude zu tanken.
Wir fünf sind ein super Gespann und haben uns erst mal sooo viel zu erzählen. Und nicht nur wir haben uns gern. Die Strandhunde vom Hotel schliessen uns scheinbar ebenfalls in ihre Herzen und sind daher die meiste Zeit unsere Begleiter. Bei Massagen am Strand, Sonne, Cocktails und viel Lachen und verbringen einfach eine gute Zeit.
Irgendwie verschlägt es uns auf eine der Halfmoonparties. Nur ist die Party erstmal so ziemlich das Gegenteil von unserem traumhaften Luminate Festival in Neuseeland.
Denn der Sound ist eher grottig, das Publikum teilweise arg jung und alles ist irgendwie sehr auf Vollrausch aus. Wir versuchen zwar das Beste draus zu machen, aber zwischen den bunt angemalten Teenies mit ihren Eimerchen halten wir’s dann doch nicht lange aus und geniessen lieber die warmen Abende in den Strandbars bei ein paar leckeren Cocktails und dem guten, thailändischen Essen.
Leider ist nach 5 Tagen schon wieder Abschied angesagt, denn die drei Jungs verbringen ihre letzten Ferientage in Bangkok. Der Abschied ist diesmal aber nicht so schwer, denn schon wenige Tage später werden wir uns ja schon alle in Züri wiedersehen.
Nach drei Stunden sinnlosem Herumfahren auf der Suche nach einem neuen schönen Ort auf der Insel landen wir schließlich doch wieder in unserem alten Hotel, denn entweder ist alles voll, der Strand ist einfach nicht so der Hammer oder es ist völlig überteuert. Manchmal weiß man ja erst, was man hatte, wenn man den direkten Vergleich hat – also geht’s zurück und siehe da – auf einmal ist es ja noch viel schöner hier (wenn uns auch das freie Reisen mit einem Camper lieber ist, als tagelang faul am Strand zu liegen) und mein Ärger verfliegt wieder ganz schnell.
Denn unsere schwangere Hündin “Tschedere” empfängt uns mit wedelndem Schwanz und macht es sich sofort wieder auf unserer Terasse bequem. Gegen Abend erahnt Jasmin gleich was Sache ist: das leise Winseln deutet auf auf die Ankunft ihrer Welpen hin. Aber auf einmal geht alles schneller als wir denken. Jasmin geht nochmal nachsehen und da liegt schon eins der kleinen süssen, schwarzen Welpen auf den Holzdielen der Terasse – aber noch eingepackt in der Fruchtblase. Das kleine Hündchen wird zwar eifrig von der Mutter abgeschleckt, aber die Blase ist noch komplett geschlossen und es droht zu ersticken. Also greifen wir ein – während ich die Lampe halte, packt Jasmin zu und reißt mit einem Ruck die Fruchtblase auf.
Eleichterung stellt sich ein, als das Kleine endlich einen laut von sich gibt und wir fühlen uns ein bisschen als Retter in der Not. Diesmal haben wir es richtig gemacht, denn Jasmin musste als Kind schon mal dabei zusehen, wie ein Kalb in der Fruchtblase erstickte. Am nächsten morgen haben sich noch weitere sechs gesunde Welpen hinzugesellt, alle wohlauf und glücklich an den Zitzen der frischen Mama.. Ist schon ein schönes Gefühl, bei so einem Event dabei sein zu dürfen.
Dem Partymachen geben wir allerdings noch eine zweite Chance. Endlich treffen wir uns mit Oli, einem Freund von Jasmin. Er ist letztes Jahr nach Koh Phangan ausgewandert und führt seinen eigenen Frisörladen und organisiert die berüchtigten Jungle Parties mit. An dem Abend styled er eine Hand voll Models für die Party und Jasmin wird eine davon. Bei gutem Sound und interessanten Leuten feiern wir ausgelassen bis in die Morgenstunden. Koh Phangan kann also doch Party!
Wir geniessen die letzten paar Tage mit unserer neuen, kleinen Hundefamilie, bevor es auch für uns noch zwei Tage ins chaotische Bangkok geht. Der Abschied fällt schwer, denn nicht nur die Hunde sind uns ans Herz gewachsen, es geht nun wirklich auch bald wieder nach Hause. Die Massageladies vom Strand machen uns eine grosse Freude, indem sie unsere Hundefamilie bei sich aufnehmen und versprechen, sich gut um sie zu kümmern. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge neigt sich unsere Reise nun tatsächlich dem Ende zu.
Atemberaubende Landschaften, fremdartige Kulturen und eine ganze Menge neuer und interessanter Erfahrungen nehmen wir mit nach Hause. Jede Reise verändert einen, man lernt die eigenen Grenzen kennen, es verschieben sich Fokus und Lebensinhalte und man gewinnt neue Sichtweisen auf sich selbst, die verschiedenartigen Menschen und auch ein wenig auf die Welt in der wir leben. Mit Demut, Dankbarkeit und einer riesen Vorfreude sehen wir einem tollen Jahr in der Heimat entgegen. Denn wir dürfen nun nicht nur endlich wieder unsere Freunde und Familie in die Arme schliessen, sondern schon in etwa einem Jahr werden wir mit neuen Zielen und einiges an Reiseerfahrung wieder losstarten…